Mitte Juli 2006 — Mitte August 2006

Bis zur Lieferung unseres Schiffes, müssen wir natürlich noch unseren Liegeplatz vorbereiten, um problemlos arbeiten zu können. Das heißt eine Bauhütte für das Werkzeug und für das Material  muss her. Auch die Stromversorgung muss erst hergestellt werden. Aber eine Hütte reicht bei weitem nicht aus, also beschaffen wir uns noch einen Bauwagen. Danke dafür an unsere Freunde Adi und Brigitte!

Um die Wartezeit zu verkürzen wird schon mit dem Bau des Ruders begonnen.

12.08.2006

Endlich ist es soweit, wir haben von unserem Yachttransporteur den Transporttermin bestätigt bekommen. Am 15.08.2006 soll es soweit sein. Wir bereiten das Schiff für den Transport vor erledigen noch die letzten Reise- und Zollformalitäten.

14.08.2006

So, zum letzten mal sind wir nach Zürich unterwegs, morgen wird unser Schiff endlich verladen. Wir sind schon sehr gespannt, ob alles so funktioniert wie Rosa das organisiert hat. Fast pünktlich  trifft der Schwertransport von der Firma Flaams Seaservice mit dem Begleitfahrzeug ein. Der Chef selbst sitzt am Steuer des LKW. Kurz darauf trifft auch der 80 Tonnen Kran ein.

Wir sind sehr nervös und aufgeregt. Der Platz ist ja sehr eng. Wird alles gut gehen?

Die Transportroute führt mit der Fähre über den Bodensee und dann durch Deutschland bis nach Krems.

17.08.2006

Um 21°°  Uhr bekommen wir den ersehnten Anruf, dass unsere Yacht in Krems angekommen ist. Wir machen uns sofort auf den Weg um den Transport zu empfangen und zu unserem Platz zu geleiten.

18.08.2006

Der Kran zum Abladen ist für 7°° Uhr bestellt und pünktlich beginnen wir mit dem Abladen. Da wir ja noch nie ein Schiff im Trockendock aufgestellt haben ist es eine ganz schöne wurstelei bis es dann endlich fest und sicher steht. Kurz nach Mittag sind wir dann endlich fertig. Das Schiff steht und wir sind glücklich.

Endlich können wir loslegen!

August 2006

Zuerst machen wir mal Platz im Schiff. Alles muss raus. Als wir dann soweit alles draußen haben, müssen wir feststellen dass unsere beiden Hütten bis oben voll sind.

Währenddessen ich mich mit den Außenarbeiten beschäftige und das Ruder baue, macht Rosa die Wassertanks fertig. Sie sind mit lebensmittelechter Farbe auszustreichen. Der Wassertank ist eines der ersten Dinge die wir auf unserer langen Erledigungsliste abhaken können.

September 2006

Wir sind ja wirklich mit Glück gesegnet - wettertechnisch. Jeden Tag herrlicher Sonnenschein, direkt eine Freude zum Arbeiten. Daher geht auch ordentlich was weiter.

Wir haben aber auch schon den ersten Pfusch entdeckt: Die Durchführung für die Ruderwelle ist um ca. cm 3 cm zu nahe beim Skegg. Das heisst das Ruderblatt kann nicht montiert werden. Nachdem ich wie das Rumpelstilzchen fluchend eine Runde um das Schiff gesprungen bin, gehe ich knurrend an die Lösung dieses Problems.

Es bleibt mir nichts anderes übrig als die Durchführung zu versetzen. Klingt einfach - ist aber eine Heidenarbeit, da die Durchführung innen natürlich mit Verstrebungen verstärkt und gestützt wird. Was ich mir bei der Arbeit gedacht und gemurmelt habe ist nicht jugendfrei...

 

Aber nun passt alles wieder genau laut Plan. Das Ruderblatt ist fertig geschweißt und lackiert und wartet nur mehr auf seinen Einbau. Rosa Job sind die Leitungen für Frisch– und Abwasser. Wobei wir an der Sinnhaftigkeit so mancher verlegter Leitung zweifeln. Langer Rede kurzer Sinn: Alles raus und neu verlegen. Dabei tauschen wir die Toilettenschläuche gleich auf geruchsdichte Fäkalschläuche um. Wir wollen ja nicht in einer Jauchegrube schlafen.

Die nächsten Arbeiten vor dem Wintereinbruch sind:

1. Anfertigen des Segelkammerdeckels

2. Anfertigen der Backskistendeckel

3. Einbau der  Luken (Low-Profile Luken von Lewmar)

Oktober 2006

Noch immer ist das Wetter herrlich und wir beginnen schon die Heckkörbe und den Bugkorb zu schweissenDie Arbeit ist eine ziemliche Schufterei: Rauf aufs Schiff - anzeichnen, runter - schneiden und schweissen und wieder rauf weil die Nähte sollen ja auch gut ausschauen. Die Wasserkästen für die Vetus Doradelüfter habe ich auch schon gebaut. Ursprünglich aus Holz geplant, habe ich sie aber dann doch aus Niro angefertigt.

Dabei hat sich hoher Besuch eingestellt, meine Eltern sind vorbei gekommen um unsere Baustelle zu besichtigen.

November 2006

Jetzt ist es soweit, der Winter ist im Anmarsch. Die letzten Tage waren ziemlich windig und auch kalt. Um nicht Schmutz und Nässe ins Schiff zu schleppen, haben wir das Cockpit überdacht und kurzerhand zu einer Werkstatt mit Stauraum umfunktioniert. Es hat auch gleich die ersten Herbststürme gut überstanden.

Die Tage sind nun schon sehr kurz und wir merken, dass es im Salon ziemlich dunkel ist wenn keine direkte Sonne scheint. Es fehlen eindeutig Oberlichten. Wir schneiden kurzerhand 2 Löcher in die Decke. Luken haben wir sowieso noch 2 Stück übrig und die sind schnell eingebaut. Jetzt schaut die Sache gleich viel freundlicher aus!

 Im Freien weht nun schon ein kalter Wind. Wir stellen die Schweissarbeiten für heuer ein und arbeiten am Innenausbau weiter. Unsere Vorbesitzer haben ja schon das ganze Material angeschafft und so brauchen wir eigentlich nur dort weitermachen wo sie aufgehört haben.  Türen und Schapps werden als erstes gemacht. Wobei ich wieder feststellen muss, dass die zwei großen Metallwinkel die ich gefunden habe scheinbar nicht recht oft in Gebrauch waren.

 

Dezember 2006

Ich nehme mir die Küche vor. Der Ofen bekommt eine neue Nische, damit er in seiner Aufhängung auch richtig schwingen kann. Unterhalb des Ofens wird ein kleiner Kasten für das Kühlschrank-Aggregat gemacht. Dazu müssen einige Leitungen und Rohre umgebaut werden. Nachdem das erledigt ist wird noch der Spülenunterschrank um 45° abgeschrägt um mehr Platz für den Durchgang zu gewinnen. Die neue Spüle wird eingebaut.

 

Dann geht es ans Beizen und Lackieren. Die Lackierarbeiten werden kurzerhand auf den elterlichen Dachboden verlegt wo es warm und trocken ist. Dort können die Türrahmen auch sauber trocknen. 

So, die Küche ist fast fertig. Es ist alles einmal grundiert und der Kühlschrank wartet auch nur mehr auf seinen letzten Anstrich. Unter der Spüle haben wir den Warmwasserboiler eingebaut. Die Leitungen müssen vom Motorraum unter den Bodenbrettern verlegt werden. Und der nächste Besuch steht auch schon vor der Tür. Rosas Familie kommt zu Besuch.

 

Apropos Bodenbretter: Die sind auch schon beim Abgang und in der Küche angepasst. Endlich müssen wir nicht mehr auf den Spanten herumturnen. Als nächstes wird ein provisorischer Abgang gebaut - die Leiter kommt weg. Dadurch können wir auch die Abstände für den späteren Niedergang besser bemessen.

31.12.2006:

Wir haben's geschafft! An das Jahr 2006 werden wir sicher noch lange zurückdenken. Wir haben in kurzer Zeit viel erreicht und sind echt stolz auf uns!